Girls on Bikes.

Wie sähe ein Welt aus, in der wir unseren gesellschaftlichen Erfolg nicht mit dem Bruttosozialprodukt messen, sondern in der Kennzahl Anzahl Mädchen auf Fahrrädern?

Steigt das Bruttosozialprodukt und die Renditen unserer Wirtschaftsunternehmen ist der Fortschritt gesichert. Der Fortschritt tut unserem Wohlstand gut. Sinkt der Fortschritt, gemessen über das Wirtschaftswachstum ist unser Wohlstand gefährdet. Wohlstandsgefährdung ist um jeden Preis zu verhindern.

So ein beobachtbares Narrativ unserer Zeit.

Doch war es das schon?

Wie können wir diese scheinbar unhinterfrage Gleichung reflektieren? Uns damit beschäftigen, wie wir andere Perspektiven zu Wohlstand und gesellschaftlichem Erfolg erzählen können.

Wie sähe ein Wohlstandsmodell aus, in dem wir den Fokus auf die Kennzahl Girls on Bikes legen?

Als ich über diese Idee gestolpert bin, hat es sofort Klick gemacht: wie könnten wir eine Gesellschaft designen, in der für Kinder keine Gefahr von aus- oder einparkenden Autos auf dem Weg in die Schule besteht?

In der keine Gefahr von körperlichen Übergriffen besteht.

Eine Gesellschaft, in der man auch Nachts ohne Angst durch eine flackernde Unterführung radelt.

In der morgentliche Straßen vom Bimmeln bunter Fahrradklingeln erfüllt ist.

In der die freie Entfaltung der Potentiale das Mindestmaß an Chancengleichheit darstellt und jedem Menschen bedingungsfrei ermöglich wird.

Das sollten die immateriellen Erfolgskriterien sein, anhand derer wir politische Wirksamkeit messen. Denn was ist Wohlstand mehr, als ein gesundes und wirkungsvolles Leben in Freiheit führen zu können? Ausdruck davon sind für mich Girls on Bikes, die unbeschwert und lachend durch Straßen und Städte fahren.

Girls on Bikes statt Gross National Product.

Bhutan macht es vor und misst das Bruttosozialglück. Das klingt für unsere westlich sozialisierten Ohren erstmal nach Humbug. Wo bleibt da schließlich meine Dividende und der Titel des Exportweltmeisters.

Kennzahlen die an Bedeutung verlieren würden, weil andere Kennzahlen auf einmal viel interessanter werden.

Welche männergeschaffenen Strukturen begünstigen aktuell eine Reproduktion von männerbevorzugenden Strukturen? Wie können wir diese erkennen?

Es gilt nicht nur, endlich den Gender Pay Gap zu schließen, sondern auch eine Balance von Frau, Mann und Divers in Führungsetagen und Carearbeit zu erlangen.

Und es geht noch weiter: mit Girls on Bikes wird “das schwache Geschlecht” als Kennzahl messbar gemacht und wird sich damit den westlichen Marktlogiken der Maximierung unterwerfen (was sehr gut ist)!

Eine Herausforderung, die das Potential hat, auf vielen Ebenen gleichermaßen positive Wirkung zu entfalten.

Welche Faktoren spielen eine Rolle, dass sich Girls on Bikes frei und sicher zu jeder Tag- und Nachtzeit draußen bewegen können?

Wie ist unser Stadtdesign; wie bauen wir Radwege? Was verbinden sie? Wie sind sie ausgeleuchtet?

Girls on Bikes steht representativ für eine Welt, in der alle Teilhabenden der Gesellschaft gleichermaßen bewusst die Mobilitätsherausforderungen der letzten Meile mit dem Rad zurücklegen. (Das gleiche gilt selbstverständlich auh für Omis on Bikes.)

Helme werden zwar immernoch sinnvoll sein, wir werden aber in Sachen Sicherheit und Gleichberechtigung ein ganz anderes Niveau erreicht haben als aktuell.

Was sind Deine Ideen dazu? Was braucht es, damit diese Geschichte Wirklichkeit werden kann?

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The Council of All Beings.